Rheumatische Krankheitsbilder – insbesondere die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen – bedingen aufgrund ihres progredienten Verlaufs oft Einschränkungen der funktionalen und funktionellen Gesundheit. Gerade hierdurch ergibt sich ein elementarer Ansatzpunkt für physikalisch-therapeutische Optionen im multimodalen Therapiekonzept, da rheumatische Krankheitsbilder meist durch den differenzialindikativen Einsatz diverser Physiotherapeutika gut beeinflussbar sind und sowohl auf die funktionale als auch funktionelle Gesundheit positiven Einfluss nehmen.

Mittlerweile ist die Evidenz für Methoden der physikalischen Medizin durchaus denen pharmakologischer Studien und operativer Verfahren vergleichbar, sodass man über eine solide Argumentationsgrundlage gegenüber den Kostenträgern verfügt. Im akut-stationären rheumatologischen Bereich hat die physikalische Medizin durch die Einführung der „multimodalen rheumatologischen Komplexbehandlung“ (OPS-8-983) einen etablierten Platz eingenommen. Hier sind insbesondere 2 positive Aspekte hervorzuheben: Einerseits wird für die Patienten durch ein multiprofessionelles Therapeutenteam eine individuell optimale Behandlungsqualität erzielt, andererseits lassen sich ohne Fallzahlsteigerung höhere Erlösbudgets durch die Vergütung über die I97Z erzielen.

Die Evidenz für Methoden der physikalischen Medizin ist denen pharmakologischer Studien und operativer Verfahren vergleichbar

Die Intention des vorliegenden Schwerpunktheftes fokussiert auf „State-of-the-Art-Fortbildungsbeiträgen“ zur Thematik der Physikalischen Medizin in der Rheumatologie.

Frau Dr. med. Anett Reisshauer (Berlin) widmet sich in ihrem Beitrag den Minimalstandards einer physikalisch-medizinischen Abteilung im akut-stationären Bereich.

Dr. med. Michael Engel (Bad Liebenwerda) gibt wertvolle Hinweise zur physikalischen Therapie und Ergotherapie mit Verordnungstipps für den Praxisalltag.

Über die molekulare physikalische Medizin und erste Einblicke in die Wirkung thermotherapeutischer Verfahren berichte ich in meinem Beitrag.

Prof. Dr. med. Johannes-Peter Haas (Garmisch-Patenkirchen) gibt einen Überblick in die multimodale physikalische Therapie im kinderrheumatologischen Alltag.

Prof. Dr. med. Roland Hardt (Mainz) widmet sich den Besonderheiten der physikalischen Therapie beim älteren Rheumatiker.

Mögen die ausgewählten Themen Ihr Interesse wecken, neue Ideen und Erkenntnisse vermitteln und insbesondere die Behandlung und den Lebensalltag von Rheumatikern weiter verbessern.

Im Namen der Autoren, Ihr

Uwe Lange